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Trip Report is in German only....
Impressionen/Impressions
Teil 3 - Part 3
Am nächsten Morgen, nach einem reichlichen
irischen Frühstück, entlossen wir uns etwas in Richtung
Cork zu fahren. Cork ist die zweitgrößte Stadt in der
Republik Irland (die drittgrößte hinter Dublin und Belfast
auf der irischen Insel), aber diesmal wollten wir nicht reinfahren,
denn Großstadtverkehr lag uns nicht so - Cork hat
doch fast 200.000 Einwohner. Am 11. August hatten wir
soweiso eine Verabredung in der Stadt, wir musten also
später rein fahren. So haben wir die Stadt links liegen
gelassen und sind ein wenig in Richtung Küste gebraust.
Unsere erste Station war Kinsale, eine kleine
Hafenstadt mit herrlich bunten kleinen Häuschen. Zu dieser
Jahrezeit war der Ort voll mit Touristen, und, obwohl es jetzt sonnig
war, bließ ein kalter Wind vom Atlantik herein. Wir haben
einen kurzen Rundgang gemacht, ein paar Antiquitätenläden und
Souvenirshops nicht besucht, und sind dann weiter nach Westen
gefahren. --- Die Landschaft wechselte, von grünen Feldern die mit
den so typischen irischen Hecken umstellt waren, wurden von kargen
Hügeln mit vielen Steinen ersetzt. Das Heidekraut
verdrängte das Gras, und die Kühe machten den Schafen
platz. Es war ärmlicher hier im Wester der Grafschaft
Cork. Wir fuhren nahe der Küste entlang, an einer
zerstörten Abtei in Timoleague vorbei, nach Clonakilty. --- Die
vielen Kloster- und Kirchruinen in Irland gehen mal wieder auf Henry
VIII (auch der Achte genannt) zurück.
Als er sich weiland mit dem Papst wegen seiner Frauen zankte, hat er
kurzerhand dem Papst gekündigt, und alle päpstlichen
Klöster und
Nonnereien aufgelöst und unbrauchbar gemacht. Und einige
seiner
Frauen hat er dann später auch, niederträchtiger Weise, mit
dem Hackebeil im Tower von London unbrauchbar machen lassen.
--- Später sind wir nach bis Skibereen gefahren, dort haben
wir auf einer klitzkleinen Nebenstraße einen Abstecher an die
Küste gemacht, wo ein riesiges altes Landhaus als Ruine gleich an
einer kleinen sandingen Bucht steht. Una suchte das Haus einer
Bekannten aus ihrer Schulzeit, aber wir haben es nicht finden
können. Ob es wohl diese alte Ruine war, wir wissen es
nicht. -- Und hier am Meer bließ ein rauher und saftiger
Wind, wir haben uns nicht lange im Freien aufgehalten, sondern sind
recht bald wieder zurück in Richtung unserer Herberge in Youghal
gefahren, diesmal allerdings auf der Hauptstraße, die in der
Nähe von Cork sogar als Autobahn ausgebaut war; es ging also
recht zügich wieder heim.
Youghal hat ein sehr schönes Stadttor, es
ist mittelalterlichen Ursprungs, wurde aber so gegen 1700 als Uhrturm
ausgebaut. Es hat auch eine zeitlang as Gefängnis gedient,
wo man die die zum Tode verurteilt waren, einfach draußen an den
Fensterkreuzen aufhing. Naja, man war damals nicht sehr
zimperlich. (Bilder vom Clocktower in Youghal gibt es auf den
Fotoseiten). ---
Wir brauchten Kleiderbügel um im Hotel ein
paar unserer Hemden zu waschen. Hotels haben ja immer diese
komischen Dinger die man, damit man sie nicht klaut, nicht von der
Stange herunter bekommt; aber sowas kann man natürlich nicht
über die Badewanne zum Trocknen hängen. --- Naja,
dachten wir, Bügel, das kann nicht schwierig sein, einfach
in einen Eisenwarenladen (der auch Haushaltssachen hatte) rein und
nach Bügeln gesucht. Man hatte keine, aber man
versicherte uns der große Supermarkt am Stadtrand hat
bestimmt welche. Wir also an den Stadtrand gepilgert, es war
nicht sehr weit, und der beißende Wind hatte ich auch
gelegt. Aber im "Super", wie man hier in Irland sagt,
wurden wir wieder enttäuscht. Natürlich hat man
Bügel, aber leider sei man im Moment gerade aus. Hmmm.... also
doch keine frischen Hemden für morgen früh. Wir
trotteten also wieder zurück in das Stadtzentrum, und dann endlich
fanden wir
einen kleinen Laden mit billigen Ramschwaren, und hier fanden wir zwar
keine richtigen Bügel, sondern so Metaldinger wo man mehrere
Röcke mit kleinen Klammern in den Schrank hängen
kann. --- Später haben wir aber dann in einem vierten Laden
endlich, für sehr wenig Geld, ein paar Plastikbügel
gefunden und erstanden. Wir wissen auch nicht warum es so schwer
war ein
paar Bügel zu kaufen. Vielleicht trocknen die Iren ihre
Sachen noch immer, wie in alten Zeiten, indem sie sie auf
eine Wiese legen? --- Wir
hatten übrigens beide Hemden dabei die man sehr gut im
Waschbecken waschen konnte, und die am nächsten Morgen
wieder
ganz trocken waren. Und natürlich waren sie bügelfrei
(wobei
nicht das Aufhängen sondern das Pletten gemeint ist).
Im Hotel haben wir im Restaurant gespeist. War
wieder sehr gut, wir hatten uns jetzt schon daran gewöhnt
daß man in Irland heutzutage ausgezeichnet verköstigt
wird. Nauvelle Quisine d'Irlande. Und zum Entspannen
ging es dann wieder in die Bar mit der herrlich schiefen
Türe. Una hat sich einen feinen 16 Jahre alten irischen
Whiskey gegönnt, einen von Brennerei in Midelton, was
garnicht weit von hier weg lag; - aber ich hab es lieber
bei Guiness belassen. Und so sind wir nach ein paar Gläschen
herrlich nach oben auf unser Zimmer und in´s Bettchen
gegangen. Wieder ein schöner Tag auf der grünen Insel.
Am nächsten Morgen wurde gepackt und wir sind
aus dem "Old Imperial Hotel" ausgezogen. Wir wussten noch nicht
wo wir die nächste Nacht verbringen sollten, aber wir wussten
daß die Nacht danach in Cork sein musste, denn wir hatten ja
unsere Verabredung. Wir sind also erst mal wieder nach Westen
gefahren, wieder um Cork herum, und weiter über kleine
Landstraßen nach Westen.
Manchmal sind wir etwas kreuz und quer durch die
Landschaft, und an einer Stelle sagte Una da sein ein historischer
runder Turm nicht weit weg von hier, also gleich einen kleinen
Umweg gemacht und diesen Turm besehen, der stolz, wenn auch ohne
Dachkappe, von einem Friedhof und neben einer kleinen Kirche
hervorragte.
--- Diese
alten "Round Towers" findet man noch recht häufig in Irland,
sie
waren im 9. oder 10. Jahrhundert als freistehede Kirchtürme
angelegt,
hatten aber eine Doppelfunktion: Zu Zeiten wenn es den Wickinger
mal
wieder einfiel in Irland einzufallen (um sich dabei auch noch
äußerst
ausfallend zu benehmen), dienten diese Türme auch als
Fluchtburgen.
Der Eingang war immer hoch oben im zweiten oder dritten
Stock, und die Leiter
hat man, bei Gefahr, dann mit nach oben in den Turm gezogen. ---
Aber
auch der alte Friedhof in der Nähe dieses runden Turms, der
übrigens außerhalb von Kinueigh stand, war sehr interessant,
-- es gab sehr alte Grabkreuze die schon mit Felchten verkrustet waren
und
mit herrliche keltische Knotenmuster verziehrt waren; aber es gab auch
ganz neue blank polierte
Granitsteine, die erst kürzlich bei einer Beerdigung in diesem
Jahr
hier aufgestellt worden waren. Die kleine Kirche neben dem
Turm hier "arbeitet" also
noch
als Pfarrkirche für die umliegenden Gehöfte.
Etwas weiter haben wir uns im Gewirr der kleinen
Landwirtschaftsstraßen etwas verfranzt, und wir mussten einen
Bauern fragen wie man denn nach Dunmanway kommt. Diese
Stadt hatte auf der Karte einen Kasten um den Namen, es soll also eine
hübsche Stadt für Touristen sein. Obwohl es gerade erst
früher Nachmittag war haben wir uns schon ein Hotel gesucht, denn
manchmal in diesen kleinen Städtchen, kriegt man später am
Abend keinen Platz mehr im einzigen Hotel im Ort, daß nur
vielleicht 6 oder so Zimmerchen hat. Außerdem kann man dann
schon mal die Koffer abladen, einen kleinen Spaziergang machen
(ich suchte ein Internet Cafe, aber es gab keins, und die
Bücherei, die Internet hatte, war Montags geschlossen), oder aber
wie wir uns entschlossen noch einen Nachmittagsausflug per Auto
zu unternehmen; und das lästige Gefühl man müsse
sich für heute noch nach einer Bleibe umsehen, ist auch hinter
sich. Man fühlt sich freier.
Also nochmal in den Renault, und wieder
vagabundierten wir über kleine Straßen dem Meer
entgegen. Manchmal geht es bergauf in die Gegend wo das
Heidekraut und der Bracken (das ist eine Art Moorfarn)
wächst, aber dann ging es wieder runter zur kleinen Stadt Bantry
and der Bucht mit dem selbigen Namen. Eine richtig
hübsche Stadt muß ich sagen. Und der Sage nach ist von
hier der heilige Herr Bandon mit einem kleinen Schiff nach Amerika
aufgebrochen. Das war mehrere hundert Jahre vor dem Herrn
Kolumbus, aber vom letzteren weiß man daß er angekommen
ist, vom heiligen Bandon ist das ungewiß und selbst die Legende
weiß nichts Genaues von seiner Ankunft dort drüben zu
berichten. --- In Bantry habe ich auch ein Internet Cafe
gefunden, wo ich schnell mal meine Email nachsehen konnte, ob auch zu
Hause alles in Ordnung ist. Es war alles OK.
Ein Stückchen außerhalb von Bentry gibt
es so einen langen Finger, eine Halbinsel, wie es mehrere hier im
Westen von Irland gibt. Die Halbinsel die wir uns als Ziel
setzten hieß "Sheepshead Peninsula". Wir bogen also
von der Hauptstraße ab, und befanden uns fast sofort auf einem
asphaltierten Feldweg. Es passten meist keine zwei Autos neben
einander. Man musste also hübsch vorsichtig fahren. Am
Wegesrand wuchsen hohe Hecken mit Fuchsien, ihre kleinen
rote-weißen Blühten sahen wirklich herrlich aus.
Ab uns an gab es atemberaubende Blicke auf die Bucht von Bentry und die
gegenüberliegende Beara Peninsula (Peninsula so nennt man
eine Halbinsel auf Englisch). --- Etwas weiter
kletterte die Straße steil am Hang hoch und dann entlang,
und tief unten in der Bucht konnten wir ein tolles drei-mastiges
Segelschiff sehen, wie es langsam, unter vollen Segeln, in Richtung
Bentry glitt. --- Dann gab es einen Moment schweißtreibende
Panik, als uns auf dieser engen Straßen doch tatsächlich der
Müllwagen, mit donnerndem Getöse und überhöhter
Geschwindigkeit, entgegen kam. Glücklicherweise gab es
gerade statt der kleinen Steinmauer ein Stück Grass an meiner
linken Seite und ich konnte im letzten Moment ausweichen.
Huh! Erst mal tief durchatmen. --- Ein wenig später
kam dann noch der UPS-Lieferwagen, aber der hatte uns frühzeitig
gesehen, und macht freundlicherweise für uns Platz indem er an
einem breiteren Stück auf uns wartet. --- Hier
draußen auf der Halbinsel war das Leben noch etwas langsamer. Die
wenigen Gehöfte sind weit auseinander, und sehen noch etwas
kärglich aus. Manche alte Bauernhöfe sind zerfallen und
zeugen als Ruine von einer Zeit als hier noch mehr Menschen lebten. Der
Boden hier ist dörr und sehr steinig, und
Landwirtschaft ist hier sehr schwierig, aber dafür wachsen
die herrlichen irischen Wollpullover auf gut den Weiden. -
Wir sind nicht bis zur Spitze dieser Halbinsel gefahren, denn
irgendwann hatte ich an einer Gabelung ohne Schild die falsche Variante
genommen und die Straße brachte uns auf die andere Seite der
Halbinsel, und dann schließlich wieder zurück auf die
Hauptstraße. - War auch gut so, es war Zeit unseren Heimweg nach
Dunmaley anzutreten.
Abends wurde gut im Hotelrestaurant gegessen, und dann haben wir
uns auf den morgigen Tag vorbereitet. Wir hatten eine kleine
Ausschnittskarte von Cork auf der großen Irlandkarte, aber es war
doch besser uns von Barbara telefonisch genaue Anweisungen geben zu
lassen wo wir uns treffen sollten. Sie hat uns dann auch sehr gut
und einfach in die Stadt reingelotzt, gleich am Rathaus haben wir ein
Parkhaus gefunden, und dann ging es erst einmal zu Fuß
weiter. Bevor wir uns mit Barbara trafen hatten wir noch genug
Zeit das Verkehrsamt in Cork zu suchen und zu finden. Dort haben
wir uns dann gleich ein Zimmerchen in einem Bed & Breakfast
reserviert, und hier gab es auch eine etwas größere
und bessere Karte dieser Großstadt.
Der eigentlich Grund für unsere Reise nach
Irland war ein Einladung von Barbara Babcock. Sie
ist eine
recht bekannte amerikanische Film- und Theaterschauspielerin
(spielte in
"Hillstreet Blues" und "Dr. Quinn Medical Woman" mit, und hat in
dem Film "Space Cowboys" gegenüber Clint Eastwood
mitgewirkt). Barbara hat sogar schon einmal einen Emmy
gewonnen, das ist eine Art Oscar für Fernsehsendungen.
Wir kannten Barbara von Una´s Tor House Verbindung, und wenn wir
in Carmel sind und sie auch gerade zu Hause ist, dann gehen wir
gewöhnlich zusammen aus Essen. Dabei hat sie uns dann
erzählt daß sie diesen Sommer hier im irischen Cork ein
Stück von Tennessie William, die "Glas Menagerie" im Rahmen der
Feierlichkeiten von Cork als Kulturhauptstadt Europas aufführt.
Na, und dann hat sie scherzend gesagt, kommt doch einfach rüber
und guckt es Euch an. Na, hier sind wir also, und haben
ihre Drohung wahr gemacht.
Barbara hatte uns zum Mittagessen eingeladen
(Abendessen ging ja nicht, denn da stand sie ja auf der Bühne),
und anschließend sind wir mit ihr etwas durch Cork
gebummelt. Und ein paar Mal ist sie sogar auf der Straße
von Fans erkannt worden, und in vielen Geschäften hing ihr
Konterfei auf den Plakaten für das Theaterstück herum.
Für den Abend hatte sie uns dann sehr gute Freikarten
besorgt (und auch eines der Plakate), und sie hat uns auch noch
verraten daß man gleich gegenüber vom Theater sehr gut
in einem kleinen (aber feudablen) Restaurant essen kann.
Das haben wir dann auch getan.
Nach dem Theaterstück, es war so
gegen 22:30 zu Ende, versammelte man sich noch in der kleinen Bar
gleich neben dem Haus. Barbara hatte noch andere Bekannte dabei,
und auch die anderen Schauspieler versammelten sich für einen
kleinen Drink. Man kam in´s Gespräch, und es stellte
sich heraus daß ein Bekannter von Barbara den ehemaligen
Hausbesitzer von dem Landsitz kannten indem Una und ihre Eltern damals
in den 60ger Jahren gewohnt haben. Es ist eine kleine Welt.
Am nächsten Morgen sind wir dann
noch mit Barbara frühstücken gegangen, und haben uns
anschließend zusammen das Kunstmuseum in dieser
zweitgrößten Stadt der Republik Irland angeschaut.
Dann musste Barbara wieder nach Hause um sich langsam auf ihre
Aufführung am Abend vorzubereiten. Wer die "Glas Menagerie"
kennt weiß daß die Rolle der Mutter eine sehr schwierige
Rolle ist, aber Barbara ist auch eine ganz ausgezeichnete
Schauspielerin mit vielen Jahren Erfahrung.
Cork ist natürlich eine Großstadt,
und da gibt es mächtig viel Verkehr. Was das Navigieren
allerdings noch erschwerte war der Umstand daß man fast in der
ganzen Innenstadt die Straßen neu machte. Als wir zu
unserem Hotel wollten, und uns den Weg schon schön gerade auf der
Karte ausgesucht hatten, mussten wir Umleitung fahren. Und wie so
oft, wenn man Umleitungen fährt da fehlt es schon mal an den
Schildern, oder sie sind handgeschrieben und im Regen kaum
auszumachen. Wir kurvten also eine ganze Weile rum, bis wir
endlich, von schräg hinten, bei unserer Bleibe anlangten.
Was ein Theater. Na, da haben wir das Auto natürlich für die
2 Tage schön stehen gelassen (das Hotel hatte einen kleinen
Parkplatz, das ist wichtig in einer Stadt, und nicht alle Hotels haben
so was). Wir waren nur etwa eine Viertel Stunde vom S tadtzentrum
entfernt, und man konnte alles gut zu Fuß erreichen.
Unsere Abreise von Cork, war dann auch wieder
etwas kompliziert. Das Einbahnstraßengewirr hatte uns bald
verschluckt. An einer Stelle fuhr ich, oder besser gesagt wollte
ich, einem Schild in Richtung Dublin nachfahren. Sehr
schönes gr0ßes neues Schild, links ging es nach
Dublin. Einziges Problem war, diese Straße war jetzt eine
Einbahnstraße mit vier Spuren die mir entgegen kamen. Man
hatte also vergessen das Schild abzumontieren, oder zu überdecken.
--- Beschilderung
ist in ganz Irland ein Problem. Ich habe schon früher immer
gesagt, dies ist ja schon mein vierter Besuch auf der grünen
Insel, daß das Navigieren ganz schön stressig ist.
Sind die Hinweisschilder nach einen Ort alt und rostig, dann sind die
angegebenen Zahlen in Meilen, sind sie neu, dann sind es
Kilometer. (Naja, jetzt haben wir auch welche gesehen, wo die
irischen Straßenbehörden etwas Nachsicht mit den Touristen
hatten, und freundlicherweise ein
kleines "km" neben die Nummern gesetzt haben). Oft ist
es uns passiert daß wir einen Schild nachfuhren, nur um an der
nächsten Gabelung kein weiteres Schild nach unseren
Bestimmungsort zu finden. Naja, an einer
Gabelung hat man ja bekanntlich nach Adam Riese eine Chance von 50%,
und dieses mathematische Prinzip haben wir dann auch des Öftern in
der Praxis ausprobieren müssen, und ich kann bestätigen
daß wir auch in gut der hälfte der Fälle promt in die
falsche Richtung gesaust sind. Manchmal mit herrlich
zufälligen Entdeckungen,
Orte und Landschaften die wir sonst kaum besucht hätten.
Auch stehen die Schilder oft direkt an der Kreuzung (es gibt keine
Vorwegweiser), und dann hat man so viele Namen da hingepackt, daß
man eine Weile braucht bis man die alle studiert hat. Die sind
wohl noch aus der Zeit als man noch mit dem Eselskarren fuhr, wo man an
der Kreuzung viel Zeit hatte und sich das alles in Ruhe zu Gemühte
führen kann. Besonders nervig waren die Abzweigung von einer
Hauptstraße, das Schild war so klein, und kam an der
Abzweigung, daß wir des öfteren dran vorbeigesaust sind ohne
es zu sehen (oder wenn wir es sahen mussten wir wenden und dann ganz
langsam ranfahren, damit wir es nicht wieder verpassen).
Ansonsten klappte das Linksfahren aber recht
gut. Nur zweimal war ich auf der falschen Straßenseite
gelandet, aber Una hat mich wieder auf den rechten (ähh, besser
linken) Pfad gebracht. Auch war es manchmal an den Seiten des
Autos etwas eng, besonders auf den kleinen, fast einspurigen
Sträßelchen. Und manchmal haben die Büsche etwas an der
Seite vorbeigerauscht, oder der Spiegel ist mal umgeklappt (gut
daß die hier alle klappbar sind). Manchmal gab es kleine
Momente der Panik, wie der schon beschriebene Mülllaster der uns
entgegenkam, aber es hat alles gut geklappt.
Als nächstes sind wir in Richtung
Dungarvan an der Küste gefahren, dort wollten wir alte Bekannte
von Una´s Eltern besuchen. Sie waren aus ihrem großen
Landhaus vor ein paar Jahren ausgezogen, und haben sich ein kleines
Einfamilienhäuschen and der Küste in der Nähe von
Dungarvan gekauft. Da wir noch nicht in dem neuen Haus waren
mussten wir etwas suchen. Denn hier auf dem Land gibt es oft
keine Hausnummern. Die Bekannten wohnen einfach in einem Haus
daß "Knock" heisst und außerhalb einer kleinen
Ansiedlung die "Clonea" heisst. Man braucht also ein paar
Anweisungen bis man sowas findet. Und da die Bekannten auch
schon in den Jahren sind, er ist über 80, da können die
Anweisungen schon mal etwas dünn ausfallen. Naja, wir haben
es nach einigem Suchen gefunden, und wir haben einen herrlichen Abend
und eine Nacht direkt an der Küste, mit einem herrlichen Blick auf
die Bucht von Dungarvan verbracht. Bei den bekannten wurde
natürlich viel über alte Zeiten, als Una´s Eltern hier
wohnten, erzählt. Zum Essen sind wir in die Stadt
gefahren wo wir in einem kleinen Bistro am Hafen schön
beköstigt wurden. --- Am nächsten Mittag sind wir dann wieder
los gefahren. Eigentlich wollten wir nach der kleinen
KüstenstadtTramore, aber da war
gerade Pferderennen und die Hotels und Pensionen waren ausverkauft,
also fuhren wir langsam wieder gen Norden.
In Enniscortes haben wir übernachtet, und dann
sind wir am nächsten Morgen weiter zu einem großen See.
Mehr darüber im
nächsten Teil des Berichtes. Bis dann.....